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Quecke

Quecke
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Die Pflanze ist vor allem als Unkraut bekannt, findet jedoch in der Landwirtschaft vielfältigen Einsatz. Man verwendet sie als Heuersatz, als Futterpflanze und zur Befestigung von Dämmen und Böschungen. Der Gebrauch als Heilpflanze ist schon seit dem späten Mittelalter belegt. Bereits die Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts erwähnen die Quecke wegen ihrer schweißtreibenden Wirkung. Die Schulmedizin setzt sie dank der enthaltenen ätherischen Öle gegen entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege und als Vorbeugung gegen Nierengrieß ein. Die volksmedizinische Verwendung bei Husten ist nicht medizinisch belegt.

Wissenschaftlicher Name: Elymus repens (L.) Gould.

Charakteristik

Die Quecke ist ein eine ausdauernde, etwa 1,5 Meter hohe Pflanze. Sie bildet circa 10 Zentimeter lange Ähren und einen knotigen, unterirdischen Wurzelstock mit langen Ausläufern. Medizinisch verwendet man die Wurzeln, die im Frühjahr oder Herbst gesammelt werden. Beheimatet ist das Ährengras auf der gesamten nördlichen Erdhälfte.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, zur Vorbeugung von NierengrießVolksmedizin: bei Blasenkatarrhen, Nierensteinen, Gicht, rheumatischen Beschwerden, chronischen Hauterkrankungen, Husten und VerstopfungHomöopathie: bei Harnwegsentzündungen

Sonstige Verwendung

Landwirtschaft: Tierfutter, Heuersatz, Befestigung von Dämmen und Böschungen

Dosierung

Einzeldosis: 3-10 g DrogeTagesdosis: 6-9 g DrogeTee: 12-24 g Droge mit Wasser überbrühen, 10 min. ziehen lassen und mehrmals täglich frisch trinkenTinktur: 5-15 ml 3-mal täglichHomöopathie: 5 Tropfen, 1 Tablette, 10 Globuli, 1 Messerspitze Verreibung alle 30-60 min. (akut) oder 1-3-mal täglich (chronisch)

Autor:

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke; Katrin Stegherr

Quendelseidenkraut

Quendelseidenkraut
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Die Pflanze ist ein Parasit, dessen Art auf den Wurzeln vor allem der Gattung Thymus lebt. Dir frischen Pflanzen wurden in Wasser mit Ingwer und Nelkenpfeffer gekocht. So erzeugte man einen Sud zur Behandlung von urologischen Beschwerden, Ischias, Nieren- und Lebererkrankungen und von Melancholie. Gleichzeitig wurde er als hilfreich bei Gelbsucht und Skorbut angesehen.

Wissenschaftlicher Name: Cuscuta epithymum L.

Charakteristik

Die Pflanze wächst in Europa, Asien und Südafrika. Medizinisch verwendet werden die oberirdischen Pflanzenteile.

Anwendungsbereiche

Bei Erkrankungen der Harnwege, der Milz und Leber.

Dosierung

keine Angaben

Wirkung und Nebenwirkungen

Die Pflanze wirkt abführend. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Denkbar ist, dass die Droge bei Überdosierung Darmkoliken auslöst. Zur Bewertung der Wirksamkeit liegen unzureichende Informationen vor.

Anwendung in Lebensmitteln

keine Angaben

Autor:

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke

Quitte

Quitte
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Bei den Griechen war die Quitte der Aphrodite gewidmet und ein Symbol für Schönheit, Liebe und Fruchtbarkeit. Sie soll vor allem auf Kreta angebaut worden sein. Von Benediktinern wurde sie später nach Norden gebracht. Dioskurides hatte der Quitte bereits eine Reihe von Wirkungen zugeschrieben: harntreibend, gegen Durchfall, Blutspeien, Cholera, Magen- und Bauchfluss, Atemnot, Gebärmutter- und Darmleiden, Augenentzündung und Leberverhärtung.

Wissenschaftlicher Name: Cydonia oblongata Mill.

Charakteristik

Die Quitte ist in Südwest- und Zentral-Asien heimisch, hat sich aber in Europa, insbesondere im Mittelmeergebiet, eingebürgert. Sie blüht zwischen Mai und Juli. Im Oktober werden die Früchte gepflückt, eine Zeitlang gelagert, dann zerschnitten und getrocknet. Die Samen werden abgesammelt. Medizinisch verwendet werden Frucht und Samen.

Anwendungsbereiche

Als linderndes Mittel bei Verdauungsbeschwerden und Durchfall; zur Linderung von Augenleiden;gegen Husten, Magen- und Darmentzündungen; als Umschläge bei Verletzungen, Gelenkentzündungen, verletzten Brustwarzen und aufgerissenen Fingern

Dosierung

Auszug oder Absud trinken.

Wirkung und Nebenwirkungen

Zur Wirkungsweise liegen keine gesicherten Annahmen vor, die Wirkung kann nicht bewertet werden. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Da Quittenschleim aus den unzerkleinerten Samen bereitet wird, kann eine geringe toxische Bedeutung vorhanden sein. 

Anwendung in Lebensmitteln

Frische Quitten sind eine beliebte Grundlage für Konfitüre, Kompott, Gelee und  Sirup. Die Früchte sind reich an Vitamin C, Schleimstoffen und enthalten auch eine gewisse Menge Tannine. Die einhüllenden und besänftigenden Qualitäten der Samen sind hilfreich bei Störungen des Magen-Darmtraktes.

Autor:

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke